Geschichte der Burg Kürnberg
Verfasst von van Akkeren/Jenisch 2019.
Die Ruine der Kirnburg liegt auf 382 m üNN auf dem gleichnamigen Berg (Kurinberc seit 1219) oberhalb Bleichheims über der Einmündung des Kirnbachs in das Tal der Bleiche. Die Burg war das Verwaltungszentrum der üsenbergischen und später vorderösterreichischen Herrschaft Kenzingen und Kürnberg. Erbauer der Kirnburg ist im frühen 13. Jahrhundert Rudolf I. von Üsenberg.
Das 60 x 80 m große Areal der Oberburg und seine Vorburg ist mit mehreren Halsgräben nach Süden gesichert. Über diesen Sporn erfolgte einst der Zugang zur Wehranlage. Im Zentrum der Burg steht als ältestes Element der kurz nach 1200 aus Buckelquadern errichtete, quadratische Turm. Zur ursprünglichen Anlage gehörten ferner eine Ringmauer und ein Torbau, in dem 1219 eine Urkunde ausgestellt wurde.
1352 verkauft Friedrich von Üsenberg die Burg an Heinrich IV. von Hachberg. In dieser Zeit entstanden die Schildmauer und weitere Bauten. 1515 gelangte sie – baufällig und nicht bewohnbar – in den Besitz von Ritter Wolf von Hürnheim der wohl letzte Baumaßnahmen durchführte. Damals wurde der Palas umgestaltet und mit einem prunkvollen Kachelofen ausgestattet. Nach der Zerstörung 1638 zerfiel die Burg und diente als Steinbruch, so dass der einstige Baubestand heute nur noch ansatzweise ablesbar ist.
Zeittafel
1200 |
Die Herren von Üsenberg erhalten die Vogtei über die Güter des Kloster Andlau. Zu diesem Besitz gehörten die Ortschaften Bleichheim, Wagenstadt, Nordweil, Bombach, Dorf Kenzingen, Herbolzheim und andere. |
1203 | Ersterwähnung castri Chornberc. Bis zu diesem Zeitpunkt ist keine eindeutige Zuweisung zum Kastenbuck oder zur Kirnburg möglich. |
1219 | Rudolf I. von Üsenberg urkundet in seiner Burg in castro nostro Kvrinberc in prima porta supiori (in der Burg Kurinberc oberhalb des Tores). |
1249 | Rudolf II. von Üsenberg gründet die Stadt Kenzingen. |
1290 | Herrschaft Üsenberg wird geteilt. Rudolf III. von Üsenberg erhält die niedere Herrschaft Üsenberg mit Kirnberg und Kenzingen. |
1298 | Rudolf III. von Üsenberg nimmt die Herrschaft Kürnberg von Habsburg zu Lehen. |
1311 | erste Erwähnung des Verwalters Johann Meiger von Kürnberg. |
1331 | Hugo von Üsenberg überträgt seinem Vogt Johannes dem meyer von Kurenberg Güter in Bleichheim (darunter Kastenbuck). |
1354 | Mit dem Tod Friedrichs von Üsenberg erlischt die Kenzinger Linie. Habsburg und Hachberg streiten sich bis 1370 um das Erbe. |
1372 | Burg und Herrschaft Kirnberg kommen an Habsburg und bleiben dort trotz laufender Verpfändungen bis 1806. |
1424 | Die Stadt Straßburg erhält die Burg und Teile der Herrschaft. |
1515 | Kaiser Maximilian belehnt Wolf von Hürnheim zum Tuttenstein mit Burg und Herrschaft. Da die Burg baufällig ist zieht er nach Kenzingen. |
1638 | Im 30jährigen Krieg wird die Burg durch Truppen Herzog Bernhards von Weimar endgültig zerstört. |
1662 | Die Ruine wird mit dem Dorf Bleichheim, den umgebenden Waldungen, dem Kirnberger Schlosshof und dem Streitberger Hof Lehensbesitz der Grafen von Kageneck. |
1967 | Die Ruine kommt mit Waldungen in Besitz des Landes Baden-Württemberg und wird an die Stadt Herbolzheim übergeben. |
1974/1982 | Sanierungsarbeiten durch die Schutzaktion Kirnburg. |
(Bearb. van Akkeren/Jenisch)
Tags: Mosaik der Burg Kürnberg